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János Térey
Ungarn / Writer in Residence / Ateliergast FEBRUAR
János Térey wurde in Debrecen geboren, studierte Ungarische Literatur und Geschichte und lebt in Budapest, wo er als Dichter, Dramatiker und literarischer Übersetzer arbeitet. János Térey publizierte zahlreiche Gedichtbände sowie das postmoderne Epos Paulus (2001). Seine ersten Theaterstücke, die Tetralogie A Nibelung-lakópark (Die Nibelungen-Wohnsiedlung, 2004), wurden u.a. im Krétakör Theater inszeniert.

Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller äußert sich im ungarischen Wochenmagazin HVG im September 2018 über die Situation von AutorInnen wie folgt: "Es ist gut, wenn Kunst anerkannt wird, ein Segen wenn dafür gezahlt wird und zwar viel. Und trotzdem halte ich es nicht für eine gesunde Situation - eigentlich halte ich es sogar für unverantwortlich - wenn unser Überleben ausschließlich vom schriftstellerischen Funktionieren abhängt, denn jenes Funktionieren wird von einer besonderen Stimmung ermöglicht, (...) Und wenn die Inspiration da ist, kann sie auch schnell wieder gehen. Ich kann abstürzen. Ich schätze die tägliche Bereitschaft der Journalisten, doch als Schriftsteller kann ich nicht jeden gesegneten Tag talentiert sein. (...) Gegenwärtig denke ich viel darüber nach, ob ich wieder einen bürgerlichen Beruf ausüben sollte. Sicherlich werde ich kein Gärtner und auch kein Schiffskapitän mehr, doch es wäre gut die Litera­tur als Leidenschaft beizubehalten, wie es als Teenager begann."

In seinem jüngsten Titel Budapester Überschreitungen (aus dem Ungarischen von Wilhelm Droste, Arco Verlag 2018), werden im Wortsinn Grenzen überschritten: "... ein Übersetzen von Buda nach Pest, hin und her, wo die Seelen sehr verschieden ihr Unwesen treiben. Überschritten werden dabei zugleich die üblichen Grenzen der Diskretion. Geheimnisse werden gelüftet, Gewißheiten erschüttert, Verschüttetes wird aufgedeckt. János Térey liefert einen lyrischen (Ver-)Führer durch das Budapest von heute und gestern, Blicke eines Eingeweihten auf diese schaurig-schöne Stadt." (Verlagstext)

János Térey liest
Donnerstag, 21. Februar 2019, 19 Uhr

Collegium Hungaricum
Hollandstraße 4, 1020 Wien